Verstärktes Präventionsteam

Im Rahmen der vorrangigen Aufgabe der Prävention ernennt Bischof Charles Morerod, Diözesanbischof von Lausanne, Genf und Freiburg, Céline Ruffieux, die aktuelle bischöfliche Beauftragte für den französischsprachigen Teil des Kanton Freiburg, per 1. Juni 2025 zur „Fachberaterin für Prävention und Intervention“. Die Psychologin wird damit dem diözesanen Präventionsteam beitreten und ihre seit 2021 ausgeübte Funktion als bischöfliche Beauftragte niederlegen.

Nach einer krankheitsbedingten Auszeit von Oktober 2024 bis Mai 2025, die sie zur Bewältigung der Folgen eines Autounfalls benötigte, nimmt C. Ruffieux im Juni 2025 eine neue, besondere Aufgabe an. Als Mitglied des Bischofsrats für Prävention wird sie neben anderen Mitgliedern wie Lia Lopez und Rita Menoud verschiedene Aufgaben im Bereich der Weiterbildung, Bewertung und Begleitung übernehmen, eine Funktion, die sie zu 100% ausüben wird. Sie wird direkt Bischof Morerod und Mari Carmen Avila, der Beauftragten des Bischofs für die Prävention, unterstellt sein und eng mit den beiden Freiburger Bistumsregionen zusammenarbeiten.

Bischof Morerod freut sich, dass C. Ruffieux dieser Anpassung zugestimmt hat, und bekräftigt sein volles Vertrauen in sie.

Was die Aufgabe der bischöflichen Beauftragten für den französischsprachigen Teil des Kantons Freiburg betrifft, so wird Aurelia Pellizzari, Stellvertreterin, diese Funktion bis zum Ende des Pastoraljahres weiterhin wahrnehmen. Eine neue Ernennung wird zu Beginn des neuen Pastoraljahres erfolgen.


Prävention hat oberste Priorität, und die Herausforderungen sind gross. Im Laufe der Jahre hat sich gezeigt, dass Situationen, die nicht ausreichend begleitet und eingeordnet wurden, täglich Auswirkungen auf das gesamte Bistum haben und die Arbeit der bischöflichen Beauftragten erschweren. Diese Erkenntnis macht es erforderlich, vorhandene Ressourcen zu erschliessen. Die Kompetenzen von C. Ruffieux, die in ihrer bisherigen Arbeit anerkannt wurden, sind notwendig. Sie wird somit im Vorfeld Fragen der Begleitung von Personen, Kriseninterventionen und Mediationen übernehmen.

Für den Kanton Waadt gibt es bereits eine ähnliche Stelle, die durch Blandine Charles, Psychologin und ebenfalls Mitglied des Bischofsrats Prävention, besetzt ist.


Die diözesane Kommunikationsstelle

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Wort des Bischofs

Wir haben also einen Papst Leo, der diesen Namen ausdrücklich in Anlehnung an seinen Vorgänger Leo XIII., den Verfasser der Enzyklika Rerum Novarum von 1891, gewählt hat. Diese Verbindung bedeutet, dass die „neuen Dinge“ von 1891 in gewisser Weise fortbestehen und in diesem Fall neue Entwicklungen erfahren. Der Anfang der Enzyklika von Leo XIII. verdeutlicht diese Absicht: „Der Innovationsdrang, der seit langem die Gesellschaften erfasst und in fieberhafter Unruhe hält, musste früher oder später von den Bereichen der Politik auf den benachbarten Bereich der Sozialwirtschaft übergreifen. Denn die Industrie hat sich entwickelt und ihre Methoden haben sich völlig erneuert. Die Beziehungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern haben sich verändert. Der Reichtum floss in die Hände einiger weniger, während die Masse in Armut lebte. Die Arbeiter entwickelten ein höheres Selbstbewusstsein und schlossen sich enger zusammen. All diese Tatsachen, ganz zu schweigen vom Moralverfall, führten zu einem gefährlichen Konflikt.“[1]

Es ist offensichtlich, dass sich die „Arbeiterfrage“ nicht mehr in derselben Form stellt wie im Jahr 1891. Aber kann man nicht mehr von einer „Konzentration in den Händen Einiger Weniger in Industrie und Handel, die zum Besitz einer kleinen Gruppe wohlhabender Männer und Plutokraten geworden sind, die damit der unendlichen Masse der Proletarier ein fast sklavisches Joch auferlegen“ sprechen?[2] Derzeit besitzt weniger als 1 % der Menschheit mehr als die Hälfte des Reichtums… Diese Zahlen sind ein Indikator für grosses Leid, auch in der Schweiz, und Papst Leo XIV. kann eine Verbindung zwischen Frieden und Gerechtigkeit herstellen. Neue Entwicklungen, die 1891 noch nicht absehbar waren, betreffen die schrittweise Ersetzung menschlicher Arbeit durch „intelligente Roboter“: Was in vielerlei Hinsicht vielversprechend ist (z. B. für Menschen, die dank „intelligenter“ Prothesen wieder sehen oder einen Arm bewegen können), wirft auch die ernste Frage einer möglichen massiven Zwangsarbeitslosigkeit auf…

Der Papst gehört dem Augustinerorden an. Er folgt also der Regel des heiligen Augustinus, die auch von den Dominikanern befolgt wird, und ich weiss, dass eine Regel eine Weltanschauung prägt. Diese Regel schreibt innerhalb eines Ordens keine absolute Gleichheit vor, sondern ein Mass bei der Bereitstellung von Gütern: „Euer Prior soll jedem von euch Nahrung und Kleidung zuteilen, nicht nach dem Prinzip der Gleichheit, da eure Gesundheit unterschiedlich ist, sondern jedem nach seinen Bedürfnissen.“ Was die Bereitstellung nach den Bedürfnissen angeht, so könnte der heilige Augustinus Leo XIII. (natürlich gehen auch viele andere Kirchenväter in die gleiche Richtung) und sehr wahrscheinlich Leo XIV. inspiriert haben. Er erklärt nämlich, was passiert, wenn man für sich selbst mehr will, als man braucht: „Die überflüssigen Güter, die übrig bleiben, sind die notwendigen Güter der anderen. Der Überfluss der Reichen ist das Notwendige der Armen. Wenn man Überfluss besitzt, besitzt man das Gut eines anderen.“[3]

Papst Franziskus hat unsere Aufmerksamkeit stark auf die ökologische Frage und ihren Zusammenhang mit spirituellen und sozialen Fragen gelenkt. Rerum novarum gab Anlass zu Jubiläums-Enzykliken: Quadragesimo anno von Pius XI. (1931), Mater et magistra von Johannes XXIII. (1961) und Centesimus annus von Johannes Paul II. (1991). Ich glaube, dass es Jubiläums-Enzykliken zu Laudato Si‘ geben wird. Und ich wäre nicht überrascht, wenn Papst Leo XIV. den Zusammenhang zwischen diesen beiden Enzykliken aufzeigen würde. Die Katastrophe von Blatten ist ein tragisches Beispiel dafür.

+ Charles Morerod OP

 

[1] https://www.vatican.va/content/leo-xiii/fr/encyclicals/documents/hf_l-xiii_enc_15051891_rerum-novarum.html

[2] Ibid.

[3] « caetera quae superflua iacent, aliorum sunt necessaria. Superflua divitum, necessaria sunt pauperum. Res alienae possidentur, cum superflua possidentur » (Hl. Augustinus, Enarrationes in Psalmos, 147.12, https://www.augustinus.it/latino/esposizioni_salmi/index2.htm).

Das Bier schäumt am Bischofssitz

Am Mittwoch, 11. Juni 2025, ab 17.30 Uhr wird Bischof Morerod den zwölften Jahrgang des Bischofsbiers mit dem Namen „Or et mousse“ eröffnen. Dieser Degustations- und Verkaufsabend ist offen für alle. Ein Teil des Erlöses wird zwei gemeinnützigen Projekten gespendet.

Bischof Charles Morerod lädt alle ein, das „Or et mousse“ zu probieren, ein Weissbier, das auf elf weitere „Bischofsbiere“ folgt, die seit 2015 gebraut wurden.

Dieses Bier wurde von einer Brauerei in Romainmôtier (VD) entwickelt und der Verkaufserlös kommt einem gemeinnützigen Projekt zugute. Es handelt sich um die Waadtländer Vereinigung zur Sicherung des Wohnraums für Menschen in prekären Lebensverhältnissen (AVSL), die 2020 gegründet wurde, um den Problemen von Menschen in prekären Wohnverhältnissen zu begegnen. Ihre Aufgabe ist es, ein offenes Ohr zu bieten und kostenlose Rechtsberatung zu leisten, um den Verlust einer Wohnung zu verhindern. Die AVSL setzt sich auch für das Recht auf Wohnen ein.

Das Bischofsbier wird an diesem Abend vom Bistum über die Firma Coussicou SA verkauft. Ab dem 12. Juni ist es dann im Ordinariat (Lausannegasse 86 in Freiburg) erhältlich.

Das Prinzip des Bischofsbier ist, jedes Jahr eine neue limitierte Auflage zu brauen, deren Verkauf für wohltätige Zwecke bestimmt ist.

Die diözesane Kommunikationsstelle

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Diözesane Weiterbildung 2024-2025: „Wagen wir den Wandel! Was tun wir also jetzt?“

Die diözesane Weiterbildung, die im Mai 2024 begonnen hat, wurde am Donnerstag, den 13. und Freitag, den 14. Februar fortgesetzt. Nach Überlegungen auf lokaler Ebene (13.02.) fand eine diözesane Versammlung in Renens statt (14.02.).

Rückblick auf diese Tage:

Ebenfalls zu lesen:

Welttag der Kranken 2025: Brief an alle kirchlich Engagierten

Brief des Bischofsrats Gesundheitswesen zum Welttag der Kranken 2025

Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Engagierte

Am 11. Februar begeht die katholische Kirche zum 33. Mal den Tag der Kranken. An diesem Tag werden Menschen rund um den Globus ins Zentrum gestellt, die unter Krankheit und körperlichen Gebrechen leiden. Ebenso denkt die Kirche an deren Angehörige und an alle, die sich mit Hingabe und Mitgefühl um sie kümmern.

Anlässlich des Tags der Kranken wendet sich Papst Franziskus mit einer eindringlichen Botschaft an uns. Er fordert jeden Einzelnen auf – Kranke, Pflegende, Angehörige, Seelsorgende und alle Menschen, die sich anderen annehmen – seine Rolle und seine Verantwortung wahrzunehmen in unserer Gesellschaft. Und das nicht allein, sondern gemeinsam. Er spricht uns zu: «Euer gemeinsamer Weg ist in der Tat ein Zeichen für alle, ein Lobgesang auf die Menschenwürde, ein Lied der Hoffnung, das weit über die Zimmer und Betten der Pflegestätten, in welchen ihr euch befindet, hinausklingt.»

Im Geist des Jubiläumsjahrs 2025 legt Papst Franziskus den Fokus auf die Hoffnung. Auf eine Hoffnung, die sich selbst in unserer geteilten Ohnmacht zeigt, in der Ohnmacht der Kranken, der Angehörigen und in der Machtlosigkeit aller, die für andere sorgen. Es ist die Hoffnung, die uns zu der Quelle unseres Glaubens führt, zum Osterereignis schlechthin: «Der Auferstandene geht an unserer Seite.»

Papst Franziskus ermutigt uns, die Schönheit und die Bedeutung der zwischenmenschlichen Begegnungen am Krankenbett zu erfassen und sie in unserer Seele und in unserem Herzen zu verankern, um sie nicht zu vergessen. In diesen Begegnungen können wir ein hoffnungsvolles Licht erfahren, kranke Menschen lehren uns wahrhaftig zu leben.

In diesem Sinne richtet der kürzlich eingerichtete «Bischofsrat Gesundheitswesen» diese Worte an alle, die sich auf die eine oder andere Weise um Kranken kümmern. Möge dieser weltweite Tag der Kranken eine Zeit des Innehaltens und der Erneuerung sein, in der wir in den geteilten Erfahrungen – auch in den leidvollen –, die lebendige Gegenwart Christi erkennen können.

Für weitere Informationen über die Arbeit des «Bischofsrats Gesundheitswesen» konsultieren Sie bitte die Website der Diözese. Die Botschaft von Papst Franziskus anlässlich des 33. Tages der Kranken können Sie auf der Website von Vatican News nachlesen.

Möge der gute und barmherzige Gott, der an unserer Seite geht, uns unterstützen und uns helfen, in der Hoffnung zu wachsen und diese voll und ganz anzunehmen, damit sie unsere Wege erleuchtet und uns gemeinsam im Licht des Auferstandenen voranschreiten lässt.

Mit dem besten Wünschen

Bischofsrat Gesundheitswesen

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Unabhängige Opferberatung seit Anfang Januar 2025 schweizweit in Kraft

Im Verlauf von 2025 setzt die römisch-katholische Kirche neue Kooperationen, Standards und Abläufe in Kraft, um sexuellen Missbrauch und dessen Vertuschung zu verhindern und Opfer überall in der Schweiz professionell zu unterstützen: Seit Anfang Jahr bieten die kirchlichen Meldestellen keine eigene Opferberatung mehr an, sondern verweisen konsequent an die kantonal anerkannten Opferberatungsstellen, wo Betroffene unabhängige Unterstützung und Beratung erhalten. Ein Leitfaden zur Führung von Personaldossiers und ein wissenschaftlich abgestütztes Assessment für angehende Seelsorgende schaffen im Personalmanagement Voraussetzungen, um Risiken zu minimieren. Sie werden im Lauf des Jahres eingeführt. Die nationale Dienststelle Missbrauch im kirchlichen Kontext verfügt seit Anfang Januar über mehr Ressourcen, um die Konkretisierung und Umsetzung des ganzen Massnahmenpakets voranzubringen.