Manchmal frage ich mich, wie ich die Kirche gestalten würde, wenn ich der Teufel wäre. Und um diese Frage zu beantworten, begnüge ich mich nicht damit, mich selbst zu betrachten, denn der Winkel wäre doch zu eng (der Winkel meiner Person, nicht meine Pflicht, die Gemeinschaft zu fördern). 1941 veröffentlichte C. S. Lewis den Rat eines älteren Teufels an einen jüngeren Teufel, wie man den Feind (der aus der Sicht des Teufels Gott ist) bekämpfen kann. Ein Ratschlag scheint mir ständige und sehr aktuelle Aufmerksamkeit zu verdienen: «Wir wollen, dass die Kirche klein ist, nicht nur, damit weniger Menschen den Feind kennen, sondern auch, damit die, die ihn kennen, die unruhige Intensität und defensive Selbstzufriedenheit eines Geheimbundes oder einer Clique erlangen. Die Kirche selbst wird natürlich stark verteidigt, und es ist uns noch nie ganz gelungen, ihr alle Merkmale einer Fraktion zu verleihen; aber untergeordnete Fraktionen innerhalb der Kirche haben oft bewundernswerte Ergebnisse hervorgebracht, seit den Parteien des Paulus und des Apollos in Korinth … »1. Nichts ist besser geeignet, um von der Kirche fernzuhalten, als das Nebeneinander von Gruppen, die mit ihrer eigenen Perfektion sehr zufrieden sind und sich nicht darum kümmern, Uneingeweihten etwas zu erklären. Jede dieser Gewissheiten ist eine Beleidigung der göttlichen Majestät.
+ Charles Morerod OP
1“We want the Church to be small not only that fewer men may know the Enemy but also that those who do may acquire the uneasy intensity and the defensive self-righteousness of a secret society or a clique. The Church herself is, of course, heavily defended and we have never yet quite succeeded in giving her all the characteristics of a faction; but subordinate factions within her have often produced admirable results, from the parties of Paul and of Apollos at Corinth” (C. S. Lewis, The Screwtape Letters, Collins, Fount Paperbacks, London, 1986, p.36).