Ich bin oft beeindruckt von den Briefen der Firmlinge, die zu schönen Dialogen führen können.
Ostern rückt näher, und ich sehe in diesem Brief eines Teenagers eine Entfaltung: „Weil ich an Gott glaube, glaube ich, dass das Leben nicht mit unserem Tod aufhört, ich glaube, dass die Welt einfach besser werden würde, wenn jeder der Botschaft Jesu folgen würde, unabhängig von irgendeiner Religion. Jesus predigte die Liebe, ich glaube, dass dies der einzige Weg ist, der sich lohnt.“
Dass das Leben nicht mit dem Tod endet, ist ein Echo von Ostern, und dieser Horizont bestimmt das ganze Leben. Der Brief gibt ausserdem einen Einblick in diese Lebensorientierung: Der Botschaft Jesu zu folgen macht das Leben besser. Es ist eine hoffnungsvolle Aussage in einer Welt, die dringend besser werden muss. Indem ich versuche, den Sinn zu verstehen, denke ich an Beispiele: Jesus sagt uns, wir sollen unsere Feinde lieben und für sie beten, was durch die Tatsache, dass er selbst sein Leben auch für unsere Feinde gibt, stark unterstützt wird. Es ist eine Dynamik, welche die Welt wirklich besser macht, weil sie einen positiven Ausgang von Konflikten ermöglicht (das andere mögliche Ende ist letztlich Rache oder Auslöschungen).
Was das Befolgen der „Botschaft Jesu, unabhängig von irgendeiner Religion“ angeht, indem man dem Weg der Liebe folgt, kann dieses Befolgen ausserhalb einer Religion (oder unserer) zum Nachdenken anregen. Dies brachte mir (nach der Firmung) einen schönen Dialog über Jesus mit einem jungen Muslim und einer afrikanischen Christin ein. Vielleicht werden sich einige unabhängig von einer bewussten Religion oder ohne Kenntnis des Christentums in diesem Leben sagen hören: „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan“ (Matthäus 25,40). Das ist alles schön, aber was für eine Freude und was für eine Verantwortung ist der bewusste Glaube an das Ostergeheimnis!
Schon jetzt frohe Ostern!
+ Charles Morerod OP