Angesichts der Medienmeldungen rund um den „Bericht zum Pilotprojekt zur Geschichte des sexuellen Missbrauchs im Umfeld der römisch-katholischen Kirche in der Schweiz“ hatte unser Bischof für dieses Wochenende ursprünglich eine Botschaft angekündigt.

Inzwischen musste er leider ins Krankenhaus eingeliefert und operiert werden, als Folge eines Fahrradunfalls vor einigen Monaten. Glücklicherweise hat sich sein Gesundheitszustand infolge des Eingriffs aber schnell verbessert und er ist auf dem Weg der Genesung. Er hat jedoch uns, seine bischöflichen Delegierten, beauftragt, in seinem Namen diese Mitteilung an euch alle zu verfassen:

Mit der Beauftragung von Expertinnen und Experten der Universität Zürich wollen die Schweizer Bischöfe, zusammen mit den Verantwortlichen der Körperschaften und der religiösen Gemeinschaften, anhand einer Studie verstehen, was in Bezug auf sexuellen Missbrauch innerhalb der Kirche geschehen ist, aber vor allem um jeglichen künftigen Missbrauch zu verhindern. Es handelt sich um ein verantwortungsvolles Engagement der Bischöfe für mehr Wahrheit und Gerechtigkeit, auf einem Weg, der sowohl notwendig als auch schmerzhaft ist.

Wir sind angewidert, empört und erschüttert angesichts der furchtbaren Leiden der Betroffenen und der Situation, die die Kirche in der Schweiz heute durchmacht. Unsere Gedanken gelten in erster Linie den Opfern, es sind gebrochene, zerbrochene Leben, und wir tragen sie und ihre Familien in unserem Gebet. Wir verpflichten uns hiermit, die Empfehlungen, die aus diesem und den folgenden Berichten hervorgehen, umzusetzen.

Viele Priester, Diakone, Geweihte Männer und Frauen, Seelsorgende, pastorale Mitarbeitende und viele Ehrenamtliche leben das Evangelium täglich in Treue und Respekt, immer im Bemühen, Zeugnis für Jesus Christus abzulegen. Wir danken euch für euren unermüdlichen Einsatz und erneuern unser volles Vertrauen in euch!

Wir sind, wie die Emmausjünger auf ihrem Weg, erschüttert und verwirrt; lassen wir uns von Christus erreichen. Als Getaufte wollen wir versuchen, uns aufmerksam und authentisch um unsere Nächsten zu kümmern, in jeder unserer Begegnungen, sowohl im Rahmen der Kirche als auch in unserem Alltag.

Christus geht mit uns auf unserem Weg. 

(PDF-Version)