Diakon sein, was ist das?

EINE BERUFUNG, ZU DIENEN

Das Wort Diakon ist die Übersetzung des griechischen Wortes «diakonos», was Diener bedeutet. Der Diakon ist ein Getaufter, der das Sakrament der Weihe empfangen hat, um sich in der Kirche nach dem Vorbild Christi zu engagieren, «der nicht gekommen ist, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen» (Mt 20, 28).

Er lebt dieses Engagement in Gemeinschaft mit dem Bischof, von dem er diesen Auftrag erhalten hat, und in Zusammenarbeit mit den Priestern und Laien. Durch sein hingegebenes Leben erinnert er daran, dass die Kirche selbst dazu berufen ist, ganz «diakonisch» zu werden, d. h., eine dienende Haltung einzunehmen. Dieser Dienst verbindet untrennbar den Dienst an Gott und an den Menschen.

INMITTEN DER WELT SEIN

Einige werden zu Diakonen geweiht im Hinblick auf das Presbyterium (Priestertum), andere bleiben für immer Diakone. Die ständigen Diakone sind oft verheiratet und üben auch nach der Ordination weiter ihren Beruf aus. Sie haben eine besondere Sendung, die ihnen vom Bischof übertragen wird und die mit ihren familiären Verpflichtungen und ihrer beruflichen Situation vereinbar ist. Einige sind als Seelsorger tätig. Ihre Einbindung in die Mitte der Welt erlaubt es ihnen, «an der Schwelle» zu sein. So können sie Christus in ihr Lebensumfeld tragen und die Sorgen derer, denen sie begegnen, vor Christus bringen.

Wenn der Diakon verheiratet ist, ist es wesentlich, dass die Ehefrau auf diesem Weg mitgeht. Sie ist eingeladen, an der Berufsfindung und Ausbildung ihres Mannes teilzuhaben, der diesem besonderen Ruf nur mit Einverständnis seiner Frau folgen kann.

«Den Ehefrauen und Kindern aller, die verheiratet sind, möchte ich meine Bewunderung und meine Achtung bekunden. Die Kirche ist ihnen dankbar für alle Formen der Unterstützung und Mitarbeit, die sie ihren Ehemännern und Vätern in ihrem Amt als Diakone gewähren.» (Kardinal Claudio Hummes, Brief an die Diakone, 2009)

DIE DREI DIMENSIONEN DES AUFTRAGS DER DIAKONE

Der missionarische Auftrag des Diakons ist auf drei Pole ausgerichtet mit besonderen Akzentsetzungen je nach den Charismen oder Berufungen des Einzelnen:

  • Der Dienst der Nächstenliebe: indem sie im Namen Jesu Menschen helfen, die aus verschiedenen Gründen in Armut leben;
  • Der Dienst des Wortes: indem sie das Evangelium verkünden und predigen, in der Katechese etc.;
  • Der Dienst der Liturgie: indem sie dem Bischof oder dem Priester am Altar assistieren, indem sie taufen, Hochzeiten feiern, segnen, die Eucharistie austeilen, Gebete sprechen etc.

IM DIENST DES GEBETES

Wesentlich im Leben des Diakons ist die Selbstbesinnung. Er verpflichtet sich, das Stundengebet in Verbundenheit mit dem Volk Gottes zu feiern, indem er Fürbitte hält für sich, seine Angehörigen und für die ganze Welt.

FRAGEN?

Manchmal wird man von einem Verantwortlichen der Kirche angesprochen oder man spürt selbst den inneren Wunsch, Gott auf diese Weise zu dienen. Bei Fragen ist es gut, mit seinem Gemeindepfarrer zu sprechen oder sich mit Kontaktpersonen in Verbindung zu setzen (siehe unten).

BEGLEITUNG UND BRUDERSCHAFT

Für die Begleitung der Kandidaten und Diakone wird ein Bischofsrat ernannt. Alle geweihten Diakone sind in einer Bruderschaft vereint.